Nach unserer Stippvisite an Bord der neuen Mein Schiff 2 von TUI Cruises zum InstaWalk der Erlebnis Bremerhaven GmbH durften wir auf Einladung ebendieser noch eine Nacht in Bremerhaven verbringen. Wir haben uns für euch einmal umgeschaut, was ihr dort vor oder nach einer Kreuzfahrt so alles erleben könnt.
Auf Kreuzfahrt ab Bremerhaven
Die Columbuskaje, auch die „Kaje der Tränen“, war seit Mitte des 19. Jahrhunderts der bedeutendste Auswandererhafen Europas. Viele Transatlantikliner starteten hier ihre Reise nach Amerika. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzen die Amerikaner die Columbuskaje als Versorgungshafen der Navy. Der berühmteste Soldat, der hier ankam, ist wohl Elvis Presley.
Heute werden hier Kreuzfahrtgäste empfangen und starten in ihren Urlaub. Bremerhaven wird als Kreuzfahrtstandort immer beliebter, die Stadt mag zwar noch mit den anderen deutschen Kreuzfahrthäfen wie Hamburg, Kiel oder Rostock / Warnemünde mithalten, dennoch starten hier immer mehr Kreuzfahren. Neben den seit vielen Jahren wiederkehrenden Kreuzfahrtveranstaltern wie Plantours Kreuzfahrten oder Phoenix Reisen, nutzen nun auch Reedereien wie Costa Crociere, TUI Cruises und AIDA Cruises die Seestadt als Start- und Endhafen.
Dadurch gibt es natürlich weniger Gelegenheiten Bremerhaven bei einem Tagesausflug kennenzulernen. Da bietet es sich an, vor oder nach der Kreuzfahrt noch ein paar Tage in der Stadt zu verbringen.
Unser Programm in Bremerhaven
Unser Hotel, das Best Western Plus Hotel Bremerhaven, liegt direkt im Fischereihafen im Süden der Stadt. Das Zimmer befand sich in der obersten Etage und verfügte über eine wirklich große Fensterfront. Diese lässt das Zimmer aber sehr gemütlich und lichtdurchflutet wirken. Da wir erst am Abend ankamen, konnten wir die Aussicht allerdings erst am nächsten Morgen genießen.
Besonders interessant an unserem Zimmer fanden wir das Badezimmer, was sehr offen gestaltet war und sich mittig im Zimmer gegenüber dem Bett befindet. Durch eine gläserne Schiebetür lassen sich Bade- und Schlafzimmer voneinander trennen, nichtsdestotrotz gibt es hier weniger Privatsphäre als bei Hotelzimmern mit getrenntem Badezimmer.
Nach einer erholsamen Nacht genossen wir ein wirklich gutes Frühstück. Das Hotel bietet eine große Auswahl, so erwarten euch hier neben Müsli, Käse und Wurst auch Tomate-Mozzarella, eine Champignonpfanne, verschiedenste Salate, Milchreis, Schokopudding, Pancakes, Erdnussbutter, gefüllte Pfannkuchen, Nussschnecken und noch so vieles mehr! Da fiel es uns gar nicht so leicht, uns für etwas zu entscheiden.
Nach dem Auschecken erkundeten wir erst einmal die nähere Umgebung. Wie der Name schon sagt, dreht sich im Fischereihafen alles um Fisch. Früher war dieser Bereich Bremerhavens ein Spezialhafen, Kernstück waren die Auktions- und Packhallen. Im Jahre 1896 fand dort die erste Fischauktion statt, heute ist das sogenannte Schaufenster Fischereihafen ein Ort für Touristen und Einheimische gleichermaßen.
Neben einem Theater gibt es hier viele Restaurants, die sich in der ehemaligen Packhalle IV befinden. Highlight am Ende der Halle ist Fiedlers Fischmarkt mit einem kleinen angeschlossenen Markt und Café. Ein Besuch im Fischmarkt lohnt sich auch dann, wenn ihr keinen Fisch kaufen könnt. Der Laden ist sehr urig eingerichtet und die vielen Fischsorten ein Erlebnis.
Im Sommer verwandelt sich der Fischereihafen in einen lebhaften Ort mit Drachenbootrennen oder auch Open Air Kino. Aber man kann hier auch einfach nur die Seele baumeln lassen und die Atmosphäre genießen.Und auch heute noch ist der Fischereihafen ein Ort der Industrie. Bekannte Firmen wie Frosta oder Nordsee sitzen hier. Pro Tag werden hier ganze 12,5 Millionen Fschstäbchen von Frosta und Iglo produziert! Ein Besuch bei Frosta lohnt sich übrigens ganz besonders, denn hier gibt es ein Schaufenster, das euch Einblicke in die Produktion gewährt. Sehr spannend!
Da so ein Bummel natürlich auch hungrig macht, beschlossen wir typisch nordisch einen Backfisch zu essen. Und genau dafür ist Fisch 2000 über die Stadtgrenzen hinaus bekannt, hier soll es den besten Backfisch Deutschlands geben.
Für eure Portion könnt ihr aus Rotbarsch, Scholle und Limandes wählen. Wir entscheiden uns für den Rotbarsch und nehmen dazu noch Remoulade und Bratkartoffeln. Gott sei Dank haben wir nur eine Portion bestellt, denn diese ist riesig! Aufgrund unseres guten Frühstücks schaffen wir die Portion zu zweit auch nur ganz knapp. Ob es nun wirklich der beste Backfisch Deutschlands ist, überlassen wir lieber die Experten entscheiden, aber lecker ist er nun wirklich auf alle Fälle!
So gut gestärkt steht dann auch unser Tageshighlight auf dem Programm: Eine Fahrt mit dem Hafenbus! Der Doppeldeckerbus bringt euch mitten ins Geschehen, wir sind aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen! Ihr fahrt nicht nur einfach durch den Hafen, sondern über Firmengelände und durch die vielen Containerreihen. Somit seid ihr hautnah dran am Hafengeschehen.
Diese Hafenrundfahrt hat uns tief beeindruckt, wir haben Autos gesehen, die auf Schiffe verladen wurden, LKWs, die mit Container beladen wurden und als absolutes Highlight standen wir hautnah an der Pier bei den großen Containerschiffen und konnten das Be- und Entladen der Schiffe durch die sogenannten Van Carrier beobachten. Dieses bunte Treiben hätten wir stundenlang betrachten können, das war mit Abstand das Highlight der Fahrt.
Unser Guide verfügte über ein großes Wissen und konnte uns viel über das Arbeiten im Hafen berichten, wirklich beeindruckend! Auf dieser Fahrt erhaltet ihr Einblicke in Geschehnisse, die ihr sonst nicht vermittelt bekommen würdet, es sei denn, ihr werdet Hafenarbeiter. Somit ist die Fahrt mit dem Hafenbus unsere Nummer 1 Unternehmung in Bremerhaven.
Einziger Wehrmutstropfen: Da der Bus über Firmengelände und durch den inneren Sicherheitsbereich fährt, sind ab einem gewissen Zeitpunkt keine Fotos mehr gestattet. Daher können wir euch hier auch keine Fotos zeigen, was wir „hinter den Zäunen“ so alles gesehen haben. Am besten, ihr erlebt es einmal selbst!
Der Hafenbus startet und endet im Fischereihafen, ihr könnt aber auch am Schifffahrtsmuseum oder am Zoo einsteigen. Wir empfehlen allerdings den ersten Zustieg im Fischereihafen, denn hier seid ihr im ersten Teil der zusteigenden Gäste und könnt euch noch die besten Plätze aussuchen. Wir haben ganz oben ganz vorne gesessen, da habt ihr eindeutig die beste Aussicht! Auf dem Rückweg könntet ihr beispielsweise aber trotzdem zentraler an den Havenwelten aussteigen.
Nach unserer Fahrt mit dem Hafenbus mussten wir uns dann leider auch schon von Bremerhaven verabschieden. Es hat uns viel Spaß bereitet, nicht nur am InstaWalk an Bord der neuen Mein Schiff 2 teilzunehmen, sondern anschließend auch unseren alten Studienort, den wir ein knappes halbes Jahr vorher verlassen hatten, aus Touristenaugen betrachten zu können.
Vielfältige Angebote in Bremerhaven
An diesem Tag konnten wir nur einen kleinen Ausschnitt der möglichen Unternehmungen in der Seestadt kennenlernen. Doch was kann man hier unternehmen? Wir haben euch hier noch ein paar Attraktionen beschrieben. Da wir selber einige Zeit für unser Studium in Bremerhaven gelebt haben, können wir euch natürlich noch ein bisschen mehr empfehlen.
Natürlich gehört ein Spaziergang am Deich auf alle Fälle zu einem Besuch in der Seestadt, hier könnt ihr euch so richtig den Wind um die Nase wehen lassen.
Euren Deichspaziergang kombiniert ihr am besten direkt mit einem Bummel durch die Havenwelten sowie dem alten und dem neuen Hafen. Hier entsteht eine richtig maritime Atmosphäre!
Die Havenwelten sind der touristische Bereich Bremerhavens, neben dem ATLANTIC Hotel Sail City, dem Liberty Hotel, dem Auswandererhaus und dem Klimahaus sowie dem kleinen Shoppingcenter Mediterraneo befinden sich hier auch das Deutsche Schifffahrtsmuseum, ein U-Boot Museum, der Yachthafen und der Zoo. Ihr merkt, hier wird für jeden etwas geboten!
Der alte Hafen dient vor allem als Museumshafen, hier liegen viele der Museumsschiffe. Am neuen Hafen dagegen befindet sich die Schleuse zur Weser und auch der Startpunkt für die Hafenrundfahrten in einer Barkasse.
Neben der bereits beschriebenen Hafenrundfahrt mit dem Hafenbus könnt ihr also auch eine ganze klassische Barkassenfahrt unternehmen. Vom neuen Hafen aus führt euch die Tour bis in die Kaiserhäfen, wo ihr den großen Pötten ganz nahe kommen könnt.
Ergänzend dazu gibt es auch die sogenannten Dicke Pötte Tour. Mit der Geestemünde fahrt ihr aus den Hafenbecken hinaus durch die Schleuse auf die Weser. Nicht nur der Schleusungsvorgang ist ein Highlight der Tour, sondern auch die Fahrt entlang der (unseres Wissens nach) längsten zusammenhängenden Kaianlage der Welt. Hierbei könnt ihr auf fünf Kilometern von der Wasserseite aus die beeindruckenden Containerbrücken bei der Be- und Entladung der Containerschiffe bestaunen und im Sommer natürlich auch die Kreuzfahrtschiffe.
Genauso lohnt sich auch ein Weg in den Hafen, denn hier steht ein Aussichtsturm, der rein aus Containern besteht. Oben angekommen, bietet sich euch ein toller Ausblick auf den Überseehafen mit seinen Auto- und Containerterminals sowie den Schleusen. Hier könnt ihr bereits sehr viel über die Arbeit im Hafen erfahren.
Da der Containerturm nicht weit von der Drehbrücke im Hafen entfernt ist, könnt ihr mit viel Glück sogar erleben, wie sich die Drehbrücke zur Seite bewegt und ein Schiff die enge Passage bewältigt.
Die Seestadt ist vor allem für ihre beiden preisgekrönten Museen bekannt. Diese befinden sich sehr zentral in den sogenannten Havenwelten. Das Klimahaus Bremerhaven bietet euch eine Reise durch die Welt. Entlang des achten Längengrads reist ihr hier beispielsweise durch die Schweiz, Sardinien, Kamerun, die Antarktis oder auch durch Samoa. Insgesamt besucht ihr neun Orte auf fünf Kontinenten.
Der Clou des Museums: jeder ausgestellte Ort ist dem Original nachempfunden. Das macht sich nicht nur im Aussehen der „Ausstellungsräume“ bemerkbar, sondern vor allem auch am Klima. Jeder der neun Orte lässt sich so erleben, als wäre man live vor Ort. So friert ihr in der Antarktis, erlebt die trockene Hitze in der Wüste oder die hohe Luftfeuchtigkeit der Südsee auf Samoa.
Für uns ist das Klimahaus ein wirklich besonderes Museum. Ein Besuch ist das genaue Gegenteil eines klassischen Museumsbesuchs. Ihr bestaunt hier keine Gegenstände in Vitrinen, sondern habt ein echtes Erlebnis, das ihr so schnell nicht vergessen werdet! Vor Ort lernt ihr aber nicht nur über das Klima, sondern auch über das Leben der dortigen Einwohner.
Zugegeben, der Eintritt ist mit 17 Euro pro Person nicht ganz günstig, dafür verbringt ihr aber auch gute drei Stunden im Klimahaus. Und auch für Familien ist das Museum bestens geeignet. An jedem der neun Orte gibt es für Kinder viel zu entdecken.
Da bleibt nur noch die Frage der Kleidung… Innerhalb nur weniger Stunden reist ihr schließlich einmal um die Welt, werdet schwitzen und frieren. Wir empfehlen daher den Zwiebellook. Aber keine Sorge, die Winterjacke könnt ihr zu Hause lassen, auch wenn ihr die Antarktis besucht, erlebt ihr hier nicht die Originaltemperaturen von bis zu -80°C.
Das zweite interaktive Museum liegt gleich nebenan und ist das Auswandererhaus. Hier nehmt ihr die Rolle eines echten Auswanderers ein, verlasst Deutschland und immigriert in die USA. Ihr durchlebt die einzelnen Stationen einer Auswanderung, vom Abschied an der Kaje über die raue Überfahrt und dem Leben an Bord bis hin zur Einwanderungsbehörde auf Ellis Island. Hier erwarten euch viele Fragen und nur, wer diese zur Zufriedenheit der Beamten beantworten kann, darf letzten Endes in die USA. Zu guter Letzt kommt ihr im Grand Central Terminal in New York City an.
Auch dieses Museum hat uns sehr beeindruckt und uns viel Spaß bereitet, es zu besuchen. Besonders interessant sind vielen echten und vor allem sehr bewegenden Geschichten der Auswanderer.
Alle fünf Jahre findet eine ganz besondere Veranstaltung in Bremerhaven statt: die SAIL. Dieses internationale Festival der Windjammer wird vom 19. bis 23. August 2020 wieder in Bremerhaven stattfinden und ist definitiv einen Besuch wert! Neben einem vielfältigen Programm sind aber natürlich die Windjammer das eigentliche Highlight. Wir fanden besonders die Einlaufparade der vielen Segelschiffe sehenswert und haben es uns 2015 nicht nehmen lassen, beim sogenannten Open Ship viele dieser beeindruckenden Segler zu besichtigen.
Noch mehr Tipps und Informationen erhaltet ihr auf der Website der Erlebnis Bremerhaven GmbH oder ihr schreibt uns einfach eine Nachricht.Einige Hotels bieten euch in Bremerhaven auch Kreuzfahrerpakete an, sodass ihr auch einen Parkplatz für die Dauer der Kreuzfahrt dazu buchen könnt. Das Best Western Plus Hotel Bremerhaven, indem wir genächtigt haben, erstellt euch solche Angebote gerne auf Nachfrage.