Winterliche Donau mit der nickoVISION

Montag: Ein Tag im Benediktinerstift Melk

Auch heute kommen wir erst gegen Mittag am Anleger an, sodass wir ein wenig ausschlafen können. Da aber zwischen 10:00 und 12:00 Uhr die Passage der Wachau angekündigt ist, wollen wir diese natürlich auch in Ruhe genießen.

Daher entscheiden wir uns dieses Mal für ein Frühstück im Hauptrestaurant VISION. Hier gestaltet es sich zur Stoßzeit allerdings schwieriger noch einen schönen Platz zu finden und so teilen wir unseren Tisch mit anderen Gästen. Dafür haben wir allerdings noch Fensterplätze ergattert.

Die Frühstücksauswahl ähnelt der im Manhattan, nur dass es im Hauptrestaurant sogar noch etwas mehr Auswahl gibt. Besonders überrascht sind wir von den Eggs Benedict, die wir auf dem Buffet finden.

Die Passage der Wachau wird von Kreuzfahrtleiterin Annette mit Durchsagen begleitet. Sie gibt immer wieder Informationen zu den einzelnen Orten an der Donau, ihrer Geschichte oder wichtigen Geschehnissen. Besonders schön ist die Passage vorbei an Dürnstein, die wir bereits auf dem Weg nach Wien zu Sonnenaufgang bestaunt haben.

Die Passage der Wachau vorbei an Dürnstein
Die Passage der Wachau vorbei an Dürnstein

Majestätisch thront über der Donau der hellblaue Kirchturm des Stift Dürnstein. Zugegeben, bei der gestrigen Passage sah es durch die wabernden Nebenschwaden und die leichten Sonnenstrahlen noch beeindruckender aus, aber auch im grauen Dezemberwetter kommt die Schönheit der Gegend zur Geltung.

Sonnendeck mit Blick auf Dürnstein
Sonnendeck mit Blick auf Dürnstein

Den weiteren Vormittag verbringen wir bei einem heißen Kakao an der Bar. Immer wieder, wenn Annette von der Geschichte der Region erzählt, gehen wir an Deck und schauen uns die Landschaft rund um die Donau an.

Da wir gestern den Light Lunch im Panorama Salon gekostet haben, wollen wir heute das Mittagessen im VISION testen. Neben einem Salatbuffet gibt es Linsensuppe, Rinderschnitzel, Seehechtfilet, Pasta Arrabbiata und Éclair zum Dessert. Da wir erst gestern in Wien waren, wählen wir das Schnitzel. Auf Vor- und Nachspeise verzichten wir allerdings, das heben wir uns für das Dinner am Abend auf.

Während des Essens nähern wir uns bereits Melk und dank einem Seitenarm der Donau können wir bereits im Vorbeifahren einen ersten Blick auf den Stift werfen. Imposant erstreckt sich der gelbe Gebäudekomplex über den Ort.

Im Vorbeifahren entdecken wir bereits den Benediktinerstift Melk
Im Vorbeifahren entdecken wir bereits den Benediktinerstift Melk

Nach unserem Essen geht es dann auch zu den Bussen. Nach einem kurzen Fußweg erreichen wir die Busse, entscheiden uns für einen der beiden und lassen uns zum Stift fahren. Dort angekommen erwarten uns bereits zwei Guides, die uns durch den Stift führen werden. Wie in Wien sind wir auch hier wieder mit den Audiosystemen ausgestattet.

Ankunft am Stift
Ankunft am Stift

Wir beginnen unseren Rundgang im Innenhof am Brunnen. Der ist aber aufgrund des Winters von Holzplatten bedeckt, um ihn vor Frost und Eis zu schützen. Im Inneren werden wir durch die Ausstellung geführt und erfahren einiges zur Gründung und Instandhaltung des Stifts.

Innenhof des Stifts
Innenhof des Stifts

Bereits im 11. Jahrhundert wurde die Burg an die Benediktinermönche übergeben. Abt Dietmayr und Baumeister Prandtauer ließen dann im 18. Jahrhundert die gesamte Klosteranlage im barocken Stil neubauen. Ende der 1980er Jahre wurde das 900. Jubiläum des Klosters gefeiert, in den 1990er Jahren wurde weiter renoviert und heutzutage kommen jährlich bis zu 500.000 Besucher.

Besonders beeindruckt uns aber die Bibliothek des Klosters. Hier stehen hohe hölzerne Regale, voll mit Büchern aus vergangenen Zeiten. Die Decken sind wunderschön bemalt, zeigen Engel, biblische Symbole und Ereignisse. Insgesamt besteht die Bibliothek aus zwei Räumen und war für uns definitiv das Highlight unseres Besuches dort.

Über eine Wendeltreppe gelangen wir dann in die Kirche. Auch hier sind wir beinahe erschlagen vor lauter Prunk. Das gesamte Kirchenschiff erstrahlt in Goldtönen, an der Decke finden sich wieder zahlreiche Fresken. Wir bekommen unsere Münder vor Staunen kaum zu. Die Kirche ist auch schon der letzte Teil unseres Rundgangs.

Leider ist es im gesamten Stift nicht gestattet, Fotos zu machen, daher können wir euch keine Eindrücke zum Inneren des Stifts geben.

Da das Wetter zwar weiterhin grau ist, es aber nicht regnet, beschließen wir, zu Fuß zurück zur nickoVISION zu laufen. So kommen wir auch nochmal durch den kleinen Ort Melk und laufen schließlich durch einen kleinen Wald zum Anleger.

Die nickoVISION wartet in der Dämmerung schon auf uns
Die nickoVISION wartet in der Dämmerung schon auf uns

Am späten Nachmittag sind wir also zurück an Bord und nutzen die verbleibende Zeit bis zum Abendessen, um kurz zur Ruhe zu kommen.

So ausgeruht sind wir dann auch bereit für unser drittes Dinner auf der nickoVISION . Das erste Mal werden wir in Mario’s Grill speisen und wir sind schon sehr gespannt, was uns wohl erwarten wird. Das Restaurant ist das kleinste der drei und befindet sich direkt am Heck. Gerade im Sommer bei wärmeren Temperaturen wird das Restaurant bestimmt gut angenommen, da man dann auch draußen speisen kann.

Mario's Grill auf der nickoVISION
Mario’s Grill auf der nickoVISION

Heute Abend nehmen wir an der Fensterfront Platz und können beim Essen auf Melk blicken. In Mario’s Grill ist das Konzept nochmal anders als im Manhatten oder VISION. Denn hier habt ihr eine Speisekarte aus der ihr wählen könnt und keine Menüfolge.

Wir entscheiden uns dennoch für drei Gänge. Wir starten mit Caprese, also Tomate mit Büffelmozzarella, und wählen als Hauptgang ein Entrecôte mit Pommes und Grillgemüse. Zum Dessert wird es dann süß mit einer Tarte Tatin.

Dadurch, dass Mario’s Grill das kleinste Restaurant ist, empfinden wir die Atmosphäre hier auch als am gemütlichsten. Die helle moderne Einrichtung und der tolle Ausblick tun ihr Übriges zu einem gelungenen Abend. Gut gefällt uns auch die offene Küche, wodurch wir gleich sehen können, wie unsere Speisen zubereitet werden.

Um 20:15 Uhr ist es dann so weit und wir gehen noch einmal auf Ausflug. Mit einer Gruppe von ca. 20 Gästen werden wir mit einem Kleinbus zum Hotel Wachauer Hof zu einer Weinprobe gefahren. Insgesamt fünf Weine dürfen wir hier verköstigen. Das Hotelpersonal kümmert sich dabei auch um unser leibliches Wohl und serviert uns lokale Brötchen, sogenannte Laberl mit wenig Kruste, mit denen wir unsere Geschmacksknospen für jeden Wein neutralisieren können.

Natürlich wird uns auch einiges zu den Weinen erklärt. So erfahren wir zum Beispiel, dass die Wachauer Weine in die Kategorien Steinfeder, Federspiel und Smaragd eingeteilt werden. Jede Kategorie hat einen anderen Alkoholgehalt. Unsere Weine reichen von 11,5 bis 13,5 Volumenprozent.

Unsere Verkostung wird untermalt von traditionellen Wachauer Volksliedern. Künstler Karl spielt für uns auf der Ziehharmonika und singt. Außerdem trägt er die traditionelle Tracht bestehend aus Kniebundhose und Janker. Ganz besonders ist sein Hut, denn der ist mit sogenannten Steinfedern geschmückt. Diese Grasart steht mittlerweile unter Naturschutz und darf nur noch für die Verwendung im Zusammenhang mit der Wachauer Tracht gepflückt werden.

Traditionelle Musik als Unterhaltung während der Weinprobe
Traditionelle Musik als Unterhaltung während der Weinprobe

Nach dem fünften und einzigen Rotwein ist unsere Weinprobe beendet und der Bus bringt uns zurück zur nickoVISION . Das Schiff hat nur noch auf uns gewartet und legt gegen 23:00 Uhr ab Richtung Linz.