Mitte Oktober durften wir auf Einladung von nicko cruises für neun Tage mit der River Voyager von Passau nach Frankfurt reisen. Natürlich haben wir dabei auch besonders auf das Hygienekonzept an Bord geachtet. Dieses möchten wir euch hier nun vorstellen.
Wir verzichten in diesem Beitrag allerdings bewusst auf einen direkten Vergleich mit dem Konzept von VIVA Cruises, mit denen wir im Juli auf Flusskreuzfahrt waren, da wir euch das Hygienekonzept von nicko cruises auch genauso detailliert vorstellen möchten und im Juli die Coronasituation noch eine ganz andere war, als im Oktober.
Auch wenn wir nun momentan in den Lockdown light starten, empfinden wir es dennoch als wichtig, euch zu zeigen, dass sicheres Reisen zu Pandemiezeiten möglich ist und wie sich dies gestaltet.
Wir hoffen, dass die Flusskreuzfahrt im Dezember wieder starten kann, denn sie hat bereits eindrucksvoll beweisen können, dass das Reisen zu Coronazeiten möglich ist.
Coronamaßnahmen vor der Reise
Noch bevor wir ans Koffer packen gedacht haben, haben wir bereits die ersten Informationen zum Hygienekonzept von nicko cruises erhalten. In den Reiseunterlagen war genauestens aufgelistet, was uns bei der Einschiffung, während der Reise an Bord und beim Landgang erwarten wird. Außerdem haben wir auch einen Infektionsschutz Fragebogen erhalten, den wir ausgefüllt zum Schiff mitnehmen mussten.
Auf diesem wurde unter anderem abgefragt, ob wir schon einmal an Covid-19 erkrankt waren, bereits mit einem PCR-Test auf den Virus getestet wurden, Kontakt zu Infizierten hatten oder die geltenden Regeln des Social Distancing verletzt haben.
Am Anreisetag wurde dann jeder Gast von Kreuzfahrtleiter Ferdinand Selig in Empfang genommen. Bei ihm haben wir unseren Infektionsschutz Fragebogen abgegeben und wurden nach unserem Wohnort befragt. Außerdem mussten wir einen weiteren Bogen mit unseren Daten ausfüllen, der an die Ausflugsagenturen in den jeweiligen Häfen weitergeleitet wurde.
Anschließend, nach Prüfung des Fragebogens, wurde das erste Mal bei uns Fieber gemessen und ist auch dieses Ergebnis in der Norm, dann geht es weiter zum Antikörpertest. Der mitreisende Arzt entnimmt aus einem Finger Blut, das Vorgehen ist ähnlich dem des Blutzuckermessens, und tropft dieses auf den Antikörpertest. Nach wenigen Minuten durften wir dann weiter zur Rezeption zum Check-In.
Wären wir in einem Risikogebiet wohnhaft gewesen oder hätte unser Antikörpertest sogenannte IgM-Antikörper angezeigt, hätten wir noch einen Antigentest machen müssen. Da dies aber beides nicht der Fall war, konnte die Reise für uns beginnen.
Hygienemaßnahmen während der Reise
Ganz klar: Eine der wichtigsten Maßnahmen an Bord ist die Maskenpflicht! Diese gilt für uns Passagiere in allen öffentlichen Bereichen, von Kabinengängen bis hin zu Salon und Restaurant. Im Sitzen dürfen die Masken abgenommen werden. In den Außenbereichen an der frischen Luft und in der eigenen Kabine wird der Mund-Nasen-Schutz aber natürlich nicht benötigt.
Die Crewmitglieder tragen die Maske dauerhaft, das Servicepersonal in Salon und Restaurant zusätzlich auch noch Handschuhe. Alle Crewmitglieder sind dieser Pflicht auch gewissenhaft nachgekommen, vom Housekeeping über die Rezeption bis zum Kapitän haben alle Mitarbeiter ihre Maske korrekt und dauerhaft getragen.
Natürlich war die River Voyager auch mit zahlreichen Desinfektionsspendern ausgestattet. Diese standen immer vor dem Restaurant, dem Salon und bei Landgang auch an der Gangway. Darauf angebracht war auch eine Hinweistafel, die detailliert darstellt, wie man sich korrekt die Hände desinfiziert.
Im Salon hat das Servicepersonal auch sehr darauf geachtet, die Sitzecken regelmäßig zu desinfizieren. Sobald jemand seinen Tisch beziehungsweise den Salon endgültig verlassen hat, wurde dort erst einmal gründlich desinfiziert, bevor sich jemand Neues dort hinsetzen konnte.
Hinweisschilder im Atrium der River Voyager 
Hinweisschilder im Atrium der River Voyager 
Hinweisschilder im Atrium der River Voyager
Was uns besonders positiv aufgefallen ist, waren die Hinweisschilder im Atrium, die anzeigen, wie der Mundschutz korrekt getragen wird und welche grundsätzlichen Vorsichtsmaßnahmen an Bord gelten. Darauf dargestellt war neben der Maskenpflicht auch das Abstand halten und die Husten- und Niesetikette.
Zu den weiteren Maßnahmen im Hygienekonzept von nicko cruises zählt auch, dass alle Toiletten in den öffentlichen Bereichen sowie die frei zugänglichen Getränkeautomaten geschlossen waren. Auch die kleine Buffetstation im Cotton Club am Heck wurde nicht genutzt.
Kontaktreduzierung durch Aufteilung in Gruppen
An Bord der River Voyager wurden alle Gäste für die Ausflüge und Mahlzeiten in zwei Gruppen aufgeteilt. Das hat den Vorteil, dass nicht nur Kontakte unter den Gästen reduziert werden, sondern auch mehr Abstand gehalten werden kann.
Gruppe A und Gruppe B bestanden jeweils aus der Hälfte der Passagiere, also rund 70 Gästen. Daran waren auch die Tagesprogramme angepasst. Dieses kommt immer am Abend auf die Kabine und ist deutlich mit dem jeweiligen Buchstaben der eigenen Gruppe gekennzeichnet.
Die Aufteilung in zwei Gruppen hat auch zur Folge, dass es zu jeder Mahlzeit zwei Tischzeiten gibt. Das Frühstück fand zwischen 07:30 bis 08:30 Uhr und 08:30 bis 09:30 Uhr statt, das Mittagessen einmal um 12:00 Uhr und einmal um 13:30 Uhr, die Kaffeezeit von 15:30 bis 16:00 Uhr und 16:00 bis 16:30 Uhr und das Abendessen beginnt einmal um 18:00 und einmal um 20:00 Uhr. Die Zeiten haben immer mal wieder etwas variiert, abhängig von den Liege- und Ausflugszeiten.
Damit alle Gäste gleich fair behandelt werden, wechseln die Gruppen täglich zwischen den frühen und späten Essenszeiten. Nimmt Gruppe A also an einem Tag alle Mahlzeiten früh zu sich, bedeutet das, dass Gruppe B die späten Mahlzeiten zugeteilt bekommen hat. Am nächsten Tag wird getauscht. So geht das Verfahren dann bis zum Ende der Reise weiter.
Dieses Konzept wurde auch auf die Ausflüge angewendet. Waren wir in der frühen Schicht, begann auch unser Ausflug rund eine Stunde eher als der der anderen Gruppe. Zudem wurden wir von der Kreuzfahrtleitung in kleinere Untergruppen zwischen 12 und 20 Personen eingeteilt, damit die Ausflugsgruppen nicht zu groß werden.
Natürlich kann man Bord dennoch Mitgliedern der anderen Gruppe begegnen, aber dann gelten ja weiterhin die Maßnahmen wie Maskenpflicht und regelmäßige Desinfektion.
Allgemeine Maßnahmen an Bord der River Voyager
Eine weitere Pflicht im Hygienekonzept von nicko cruises ist das tägliche Fiebermessen. Dieses fand immer vor dem Betreten des Restaurants zum Frühstück statt. So wird sichergestellt, dass auch wirklich jeder Gast zum Fiebermessen erscheint.
Des Weiteren finden sich auf dem gesamten Schiff Hinweisschilder auf dem Boden, den Abstand von 1,5 Metern zu seinen Mitmenschen einzuhalten. Allerdings gibt es keine Einbahnstraßenregelung, so wie wir es bei VIVA Cruises kennengelernt haben. Das heißt, dass ihr euch frei über das Schiff bewegen könnt, ohne, dass euch Pfeile auf dem Boden anzeigen, in welche Richtung ihr laufen dürft. Allerdings kann es auch bei nicko cruises Schiffe mit Einbahnstraßenregelung geben, das hängt von den baulichen Gegebenheiten des jeweiligen Schiffes ab.
Auch in Coronazeiten ist der Fitnessbereich nutzbar. Wer gerne Sport treiben möchte, muss sich lediglich vorab für die Benutzung des Raumes anmelden. Wir haben bei unserer Reise die Erfahrung gemacht, dass das sehr spontan geht, da nicht allzu viele Gäste den Fitnessbereich nutzen wollten. Bevor der nächste Gast den Raum nutzen darf, muss allerdings eine halbe Stunde Pause zwischen den Trainingszeiten liegen, damit die Crew desinfizieren kann. Wellnessanwendungen wie Massagen sind nicht möglich.
An der Bar im Salon ist es nicht möglich, direkt ein Getränk zu bestellen. Die Crew nimmt die Getränkebestellungen nur am Platz auf. Auch die Barhocker wurden entfernt, so kann es nicht dazu kommen, dass sich Gäste am Tresen aufhalten.
Auch im Restaurant gibt es gewisse Regeln. Während die Tischzeiten in zwei Gruppen bereits dafür sorgen, dass sich die Kontakte unter den Gästen reduzieren, sind auch die einzelnen Tische genau verteilt. Beim Check-In haben wir die Information erhalten, dass Tisch 27 unser fester Tisch für alle Mahlzeiten während der Reise ist.
Da das Restaurant über wenig bis keine Zweiertische verfügt, haben wir unseren Sechsertisch mit einer weiteren Kabine geteilt, sodass vier von sechs Plätzen belegt waren. So wurden tatsächlich auch die meisten Tische genutzt. Während der Tischzeit der anderen Gruppe blieb unser Tisch ungenutzt, sodass wir sicher sein konnten, dass niemand anderes unsere Plätze nutzt.
Das Frühstück wurde als Buffet angeboten. In der hinteren Mitte des Restaurants hab es ein großes Carrée, auf dem dieses angerichtet war. Vor Kopf lag eine Auswahl an Honig, Marmeladen und Säften, während es an den beiden Seiten genau die gleiche Auswahl an Käse, Wurst, Obst, Joghurts und heißen Speisen gab. So werden die Gästeströme auf zwei Seiten aufgeteilt und entzerrt. Außerdem bedient die Crew und belegt die Teller nach Wunsch des Gastes. Selbstbedienung ist laut Hygienekonzept von nicko cruises nicht vorgesehen.
Die Menüs für das Mittag- und Abendessen stehen bereits zum Frühstück auf dem Tisch und werden gegen Ende der Mahlzeit abgefragt. Ihr entscheidet euch also bereits beim Frühstück, was ihr zu Mittag und Abend essen wollte. Bei der jeweiligen Mahlzeit wird euch dann nur noch das Essen serviert, ein Buffet findet hier nicht statt.
Bei den Ausflügen, die ihr über nicko cruises bucht, wird darauf geachtet, dass die Teilnehmer pro Reiseleiter nicht zu groß sind. Daher waren unsere Gruppen meistens 12 bis 20 Gäste groß. Werden Busse eingesetzt, dann werden auch diese nicht voll besetzt, es wird darauf geachtet, dass sich alle Gäste im Bus verteilen und Maske tragen und an den Türen sind Desinfektionsgeräte befestigt.
Außerdem haben wir zu Anfang der Reise ein eigenes Audiogerät erhalten, das wir während der gesamten Reise genutzt haben. Die Kopfhörer könnt ihr am Ende der Flusskreuzfahrt behalten. Das Audiogerät gebt ihr einfach wieder an der Rezeption ab, wo es für die nächsten Gäste gereinigt und desinfiziert wird.
Unser Fazit zu den Coronamaßnahmen an Bord der River Voyager
Wir haben uns mit dem Hygienekonzept von nicko cruises jederzeit sehr sicher an Bord gefühlt und sind überzeugt, dass Reisen in Coronazeiten auf diese Art und Weise weiterhin möglich sein sollten. Besonders gut gefallen hat uns das Konzept der zwei Gruppen. Das hat wirklich dazu geführt, dass wir fast 50 Prozent der mit uns reisenden Gäste nicht wahrgenommen haben, da wir einfach keinerlei Berührungspunkte an Bord hatten.
Die Crew ist sehr engagiert und nimmt die Maßnahmen sehr ernst. War jemandes Maske mal verrutscht oder hatte ein Gast vergessen, sie aufzusetzen, wurde diese Person sofort darauf aufmerksam gemacht und dazu aufgefordert, den Mund-Nasen-Schutz korrekt zu tragen.
Viele der Maßnahmen, seien es Maskenpflicht, regelmäßiges Desinfizeren oder das Abstand halten, sind uns durch den Alltag bereit so in Mark und Bein übergegangen, dass man sich auch an Bord automatisch daran hält und einem die Maßnahmen so nicht störend erscheinen.
Alles in allem liegt die Verantwortung natürlich bei uns als Gast. Nur wenn wir uns weiterhin an Bord, aber auch an Land, an alle Regeln halten und rücksichtsvoll sind, dann können solche Konzepte wie dieses von nicko cruises funktionieren.