Die Norwegian Encore: Gelungener Abschluss der Baureihe

Norwegian Encore
Norwegian Encore

Norwegian Cruise Line hat mit der Norwegian Encore das vierte und letzte Schiff der Breakaway-Plus-Klasse von der Meyer Werft übernommen und das Schiff mit einer kurzen Überfahrt von Bremerhaven nach Southampton vorgestellt. Wir waren mit an Bord und stellen euch unsere Eindrücke vom Schiff und unsere Erlebnisse von der Reise vor.

4004 Passagiere finden normalerweise an Bord Platz, aber während unserer Einführungsfahrt war das Schiff wohl nur halbgefüllt. Und natürlich lief bei der Crew auch während der ersten Reise mit Passagieren noch nicht alles rund.

Blick über die Waterfront
Blick über die Waterfront

An Bord angekommen sind wir für einen ersten Snack in das neue American Diner auf Deck 17 gegangen. Als eines von wenigen neuen Restaurants im Vergleich zur Norwegian Bliss erfreute sich das Diner während der Reise großer Beliebtheit mit teils längeren Wartezeiten für einen freien Tisch. Wir hatten Glück und durften direkt Platz nehmen. Unser Menü ging mit Mozzarella Sticks (4 US-Dollar), Cheeseburger (11 US-Dollar), Sandwiches und Dessert (4 US-Dollar) einmal quer über die Karte. Die Aufpreise für das Restaurant sind liegen . Übrigens: Im Restaurant sind in der Decke Heizelemente versteckt, die auch bei kaltem Wetter eine Jacke überflüssig machen.

American Diner
American Diner

Anschließend haben wir eine Schiffsrunde gedreht, die uns durch alle öffentlichen Bereiche geführt hat. Im Vergleich zur Norwegian Bliss ist die Einrichtung noch einmal ein Stück zeitloser und eleganter geworden. 

Unser erstes Abendessen führte uns in eines der kleinen Hauptrestaurants auf Deck 6. Im Savor gab es ein gewohnt leckeres Menü, aber leider mussten wir auf unseren geliebten Chocolate Volcano verzichten, den wir so gerne als Dessert bei NCL essen. Der Grund: Auf der Einführungsreise gab es eine spezielle Menükarte.

Längste Kartbahn auf See und Änderungen auf dem Pooldeck

Die Norwegian Encore ist das dritte Schiff mit einer Kartbahn auf dem Oberdeck. Die Strecke ist nochmals länger geworden und damit die laut Reederei längste Kartbahn auf See. Das neue Layout wurde auch dadurch möglich, dass die Strecke nun Steuerbord und Backbord jeweils rund vier Meter über Bord hinaus ragt. Leider gab es anfangs noch Probleme mit der Reservierungen der Slots, um auch wirklich auf der Strecke fahren zu können. 

Norwegian Encore Speedway
Norwegian Encore Speedway

Die Strecke macht aber großen Spaß, wenn auch die Elektrokarts nicht so schnell sind, wie man es von Kartbahnen an Land kennt. Damit alles sicher abläuft, gibt es neben einer Einweisung durch die Crew auch ein Sicherheitsvideo, in denen auch Tipps für das Fahren gegeben werden.

Lasertag auf der Norwegian Encore am Heck
Lasertag auf der Norwegian Encore am Heck

Die Lasertag-Arena  und Wasserrutschen auf der Norwegian Encore haben wir leider nicht ausprobieren können. Das Wetter auf der Kurzreise war schlicht zu schlecht und regnerisch, sodass die Arena unseres Wissens nach gar nicht geöffnet war. Die Kulissen der Arena werden nun dominiert von einer riesigen Schlange. Statt im vorderen Bereich des Pooldecks befindet sich die Lasertag-Anlage nun am Heck.

Vibe Beach Club
Vibe Beach Club

Das führt dazu, dass der bei vielen beliebte Bereich Spice H20 wegfällt. Hier gab es eine große LED-Videowand, die nun auf dem Hauptpooldeck zu finden ist. Durch den Wegfall ist nun der Vibe Beach Club nun das einzige Pooldeck, das nur für Erwachsene ist. Im Gegensatz zum Spice H20 kostet der Zutritt zum Vibe allerdings einen Aufpreis und die Plätze sind ebenso begrenzt wie begehrt.

Pooldeck der Norwegian Encore
Pooldeck der Norwegian Encore

Im Vibe gibt es neben einer eigenen Bar und mehreren Whirlpools unter anderem hochwertigere Liegen als auf dem Haupt-Pooldeck. Der Eintrittspreise beträgt für eine gesamte Reise 99 US-Dollar. Um einen der Plätze zu bekommen, muss man allerdings an Bord sofort nach dem Boarding buchen. Vorausbuchen lässt sich der Zugang zum Vibe leider nicht.

Seetag auf der Norwegian Encore

Den Seetag auf dem Weg nach Southampton haben wir auch damit verbracht, einige der Bars und Restaurants and Bord auszuprobieren. Wir mögen es sehr, morgens á la Carte zu frühstücken und haben deshalb den Tag im Taste Hauptrestaurant auf Deck 6 begonnen. Hier hatten wir eine große Auswahl warmer und kalter Speisen, die uns gut gefallen hat.

Weiterhin einer unserer Lieblingsplätze wie schon auf der Norwegian Encore ist die Observation Lounge auf Deck 15. Die gemütlichen Sofas und Sitzecken sind wirklich bequem, sodass man hier durchaus auch einen ganzen Seetag verbringen könnte. Dafür gibt es auch mehrere kleine Buffetstationen mit einer kleiner Auswahl der Speisen im Buffetrestaurant Garden Café.

Observation Lounge der Norwegian Encore
Observation Lounge der Norwegian Encore

Dort haben wir später einen kleinen Mittagssnack gegessen. Es gab ein riesiges Seafood-Buffet mit allem, was man sich darunter nur vorstellen kann. Sogar ein ganzer Schwertfisch wurde zur Dekoration auf das Buffet gebracht. Allerdings sei erwähnt, dass der Umfang dieses Buffets wohl der Einführungsreise geschuldet war. Auf den „normalen“ Reisen wird es eher kleiner ausfallen.

Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle auch Norwegian 24-Stunden-Restaurant The Local erwähnt. Die Karte hat sich im Vergleich zur Norwegian Bliss verändert, sodass es nun eine andere Burger-Auswahl und weniger Hotdogs gibt. Dafür sind Pasta-Gerichte und eine breitere Auswahl in die Karte gekommen. Florian hat hier eine Brokkolicremesuppe gegessen, die wirklich lecker war!

Als süße Leckerei haben wir uns am Nachmittag einen Milchshake und einen Crêpe im aufpreispflichtigen Dessertrestaurant Coco’s gegessen. Die Portionen sind riesig und wirklich süß, aber ein Besuch lohnt sich. Hier gibt es übrigens auch Schokolade und Pralinen zum Mitnehmen. Wer Süßes mag, ist hier auf jeden Fall richtig aufgehoben. Einen Milchshake gibt es für 12 US-Dollar, ein Crêpe kostet ab 5 US-Dollar, einen Eisbecher bekommt ihr für 8 US-Dollar, Kaffee und Kakao liegen im Preisrahmen von 2 bis 4 US-Dollar.

Leckereien im Coco's
Leckereien im Coco’s auf der Norwegian Encore

Natürlich muss man auch auf der Norwegian Encore nicht auf einen Starbucks verzichten. Laura hat hier sich hier einen leckeren Pumpkin Cream Cold Brew für unsere Schiffstour bestellt – sehr zu empfehlen! Hier sind die Preise ähnlich zu denen an Land.

Der Seetag hat uns natürlich auch die Gelegenheit gegeben, die vielen Freizeitmöglichkeiten der Norwegian Encore auszuprobieren. Im Galaxy Pavillon kann man die unterschiedlichsten Virtual-Reality-Spiele spielen: Achterbahn-Simulator, Formel-1-Fahren, Rennsimulatoren und viele Spiele mehr gibt es hier – gegen einen Aufpreis. 

Das Spielen hat Florian großen Spaß gemacht, da sich zumindest die Formel-1-Simulation gut fahren lässt. Der Schwierigkeitsgrad ist allerdings auch nicht allzu hoch. Leider wurden auf der Einführungsreise noch recht viele Wartungsarbeiten an den Simulatoren im Galaxy Pavillon durchgeführt, was wohl daran lag, dass es der erste operative Betrieb hier war.

Die Shows auf der Norwegian Encore

Natürlich haben wir auch einen Blick auf das Entertainment der Norwegian Encore geworfen. Die zwei großen Shows, die Norwegian Cruise Line besonders bewirbt, sind Choir of Man und Kinky Boots. Beide Shows werden auf sehr hohem Niveau von wirklich guten Sängern gezeigt.

Das Musical Kinky Boots hat auf der Norwegian Encore eine Dauer von ungefähr eindreiviertel Stunden. Das Bühnenbild ist enorm und sehr detailliert, die Kostüme sowieso. An wenigen Stellen hat sich die Show unserer Meinung nach allerdings schon sehr gezogen, ohne die Handlung voranzubringen. 

Theater der Norwegian Encore
Theater der Norwegian Encore

Die Musikshow Choir of Man hat uns sogar noch besser gefallen. Schon vor Beginn der Vorstellung merkt man, dass man es nicht mit einer gewöhnlichen Show zu tun hat: Die Bühne, durch Kulissen zu einer Kneipe umgebaut, steht allen Theatergästen offen und es gibt eine funktionierende Zapfanlage, an der man sich ein Bier abholen kann. Die Show selbst verbindet bekannte Songs, die auch mitgesungen werden können und sollen, mit tollen Sängern und witzigen Einlagen der Darsteller. Und auch während der Vorstellung „dürfen“ immer wieder Gäste auf die Bühne kommen und werden Teil der Geschichte.

Nach den Shows sind wir noch in den Cavern Club gegangen, in dem wie im Liverpooler Original (Cover-)Beatles auftreten. Die Qualität der Band ist wirklich hoch, aber die Ähnlichkeit zu den Original-Beatles ist ausbaufähig. Dennoch macht es Spaß, hier zuzuhören.

Die Spezialitätenrestaurants an Bord

Wie alle Schiffe der NCL-Flotte verfügt die Norwegian Encore über eine große Auswahl an Spezialitätenrestaurants. Dazu gehören ein Steakhouse, der Franzose Le Bistro, Tex-Mex im Q, Teppanyaki, Food Republic und das Seafood-Restaurant Ocean Blue sowie das American Diner.

Neben dem Diner war das einzige Spezialitätenrestaurant, in dem wir gegessen haben, das Los Lobos mit lateinamerikanischer Küche. Vorweg gesagt: Das Essen war wie der Service grandios, aber die Preise für Hauptspeisen schon recht hoch.

Eines der Highlights für uns war auf jeden Fall die Guacamole, die im Los Lobos frisch am Tisch von der Crew zubereitet wird und wirklich grandios schmeckt! Auch die Nachos vorweg und die Magaritas schmecken uns gut. Begeistert waren wir auch von der Dessertauswahl, da sich hier tatsächlich lateinamerikanische Speisen wie „tres leches“ finden lassen.

Das Restaurant lässt sich also empfehlen, wenn man bereit ist, die doch recht hohen Preise zu zahlen. Die Guacamole und die weiteren Vorspeisen kosten zwischen 5 und 9 US-Dollar, Tacos und Enchiladas liegen bei 12 bis 16 US-Dollar und die Hauptspeisen zwischen 15 und 24 US-Dollar. Desserts kosten 6 bzw. 7 US-Dollar.

Leider hatten wir keine Gelegenheit, im neuen italienischen Restaurant Onda by Scarpetta zu essen. Diejenigen, die dort waren, waren allerdings begeistert von den Speisen. Unter anderem gibt es dort hausgemacht Pasta und gut gelungene Desserts. 

Kabinenauswahl auf der Norwegian Encore 

Auf der Norwegian Encore gibt es viele unterschiedliche Kabinentypen vom Studio für Alleinreisende bis hin zu den riesigen Suiten im The Haven Komplex. Wir haben in einer Familien-Außenkabine auf Deck 5 gewohnt. Die Kabine ist deutlich größer als eine Standardkabine und für bis zu fünf Passagiere ausgelegt. Leider mussten wir auf einen Balkon verzichten und hatten „nur“ ein großes Bullauge. Das hat auch dazu geführt, dass relativ wenig Tageslicht in die Kabine gekommen ist und wir im Eingangsbereich immer Licht benötigten. Durch die Lage auf Deck 5 ist man aber auch dem Wasser recht nah und hat einen wirklich schönen Blick auf die Wellen.

Die Familienkabine lässt sich mit einem Vorhang in zwei „Räume“ unterteilen. In einem befindet sich das Doppelbett, im anderen ein Schlafsofa sowie ein Pullmann-Bett unter der Decke. In jedem der zwei Bereiche gibt es einen Fernseher, allerdings nur einen Spiegel mit Föhn gegenüber des Sofas.

Das Badezimmer hat uns durch die Großzügigkeit mit einem Doppelwaschbecken, einer Duschwanne und vielen Ablageflächen überzeugt.

Wir konnten uns auch einige Kabinen anderer Kategorien ansehen. In der Bildergalerie unten seht ihr Kabinen vom Studio mit Einzelbett bis zur Spa Suite und einem Penthouse mit mehreren Räumen am Heck des Schiffes.

So hat uns die Norwegian Encore gefallen

Schon die Schwesterschiffe Norwegian Escape und die Norwegian Bliss haben uns gut gefallen. Die Norwegian Encore bringt im Vergleich zu diesen Schiffen ein paar neue Restaurants und Veränderungen auf dem Pooldeck mit. Wer Abwechslung auf einer Kreuzfahrt sucht, ist an Bord bei NCL sicherlich richtig und wird keine klassische Seereise erleben.

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