Unterwegs in Stockholm: Unsere Eindrücke der schwedischen Hauptstadt

Ausblick auf Stockholm

Coronabedingt sind in diesem Jahr auch die Ostseekreuzfahrten ausgefallen. Stockholm und die damit verbundene Ein- und Ausfahrt durch die vorgelagerten Schären ist dabei immer ein Highlight.

Wir durften die schwedische Hauptstadt letztes Jahr im Rahmen unserer Ostseereise mit Tallink Silja genauer erkunden.

Da Stockholm unser Start- und Endhafen war, haben wir vorab noch zwei Tage in der skandinavischen Metropole verbracht, um mehr von der Stadt sehen zu können. Nun nehmen wir euch also virtuell mit und zeigen euch, was uns besonders gut gefallen hat.

Stockholm ist die größte Stadt Skandinaviens. Obwohl die 1-Million-Einwohner-Marke noch nicht erreicht ist, kann die man die schwedische Hauptstadt getrost als Metropole bezeichnen. In Kaufhäusern, der Innenstadt und der U-Bahn geht es genauso wuselig zu wie in anderen großen (Haupt-)Städten. Und doch wirkt irgendwie alles entspannter und gelassener.

AIDAmar in Stockholm
AIDAmar in Stockholm

Obwohl wir Anfang Oktober dort waren und sich die Temperaturen schon deutlich abgekühlt haben, sind mit uns noch einige Touristen dort. Auch das ein oder andere Kreuzfahrtschiff können wir noch entdecken.

Doch was kann man in Stockholm so alles unternehmen?

Die klassischen Sehenswürdigkeiten

Auf unserer Tour durch die Stadt haben wir natürlich auch die Klassiker nicht links liegen lassen. Als erstes sind wir durch Gamla Stan, die Altstadt, geschlendert. Die kleine Insel liegt im Herzen Stockholms und verbindet Norrmalm mit Södermalm. Die Gassen sind voll von Souvenirläden – kein Wunder, Gamla Stan ist natürlich einer der beliebtesten Anlaufpunkte aller Touristen. Aber hier ist es auch einfach schön! Die kleinen bunten Häuser, alle aneinander gereiht, zum Teil etwas schief, das ist malerisch. Natürlich findet ihr hier aber auch andere Geschäfte, die zum Shopping einladen, und viele Restaurants.

Am Stortorget mit dem Stortorgsbrunnen
Am Stortorget mit dem Stortorgsbrunnen

Der Stortorget ist so etwas wie der zentrale Platz der Altstadt, in der Mitte steht der Stortorgsbrunnen. Von hier aus haben wir uns auf den Weg zum Kungliga Slottet, dem königlichen Schloss, gemacht. Unser Ticket gewährt uns Eintritt zu den Königlichen Appartments, der Schatzkammer und in das Museum Tre Kronor. Insgesamt ist es interessant, aber auch kein Highlight. Bei einem nächsten Besuch in Stockholm würden wir uns eher die Zeit nehmen, weiter raus zu fahren und uns Schloss Drottningholm ansehen.

Ein Klassiker und ein absolutes Highlight ist das Vasa Museum. Ich durfte das Museum bereits 2011 im Rahmen eines Schüleraustausches kennenlernen. Aber auch acht Jahre später hat es mich noch immer fasziniert. Auch Florian kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die Vasa wurde Anfang des 17. Jahrhunderts gebaut und versank bereits auf ihrer Jungfernfahrt im Hafen von Stockholm. Unter schwierigsten Verhältnissen konnte sie in den 1950er und 1960er Jahren gefunden und geborgen werden.

Mittlerweile wird das Schiff im Museum ausgestellt. Betreten werden darf es nicht, aber ihr lauft auf unterschiedlichen Ebenen um die Vasa herum und werdet anschaulich über den Bau, den Untergang, die Bergung und Erhaltung informiert. Auch für Kinder ist dieses Museum sehr unterhaltsam und spannend gestaltet. Für einen Erwachsenen kostet der Eintritt 170 Kronen, das entspricht in etwa 16,50 Euro (Stand 09/2020). Alle Besucher unter 18 Jahren sind allerdings kostenfrei, sehr familienfreundlich!

Das Museum liegt auf der Insel Djurgården im Osten der Stadt. Hier befinden sich auch das Erlebnismuseum Junibacken, das ABBA-Museum, das Freilichtmuseum Skansen und viele weitere. Djurgården haben wir als die grüne Lunge Stockholms empfunden. Mit bestem Blick auf die Stadt war es hier unfassbar ruhig. Wären wir länger in Stockholm gewesen, hätten wir hier sicherlich noch viel mehr Zeit verbracht. Wenn ihr also mal ein paar Tage mehr in der schwedischen Hauptstadt verbringt, könnt ihr hier den ganzen Tag lang einen tollen Familienausflug unternehmen!

Ausblick von Djurgården
Ausblick von Djurgården

Natürlich hat Stockholm noch viel mehr zu bieten, andere Sehenswürdigkeiten sind zum Beispiel das Rathaus Stockholms Stadshus oder das Nobelmuseum. Auch werden viele Bootsfahrten angeboten, neben Stadtrundfahrten gibt es auch Fahrten weiter raus in die Schärenwelt.

Unser Geheimtipp: der Monteliusvägen

Vielleicht ist unser Geheimtipp auch gar nicht so geheim, immerhin stand er in unserem Reiseführer. Nichtsdestotrotz war es dort unglaublich schön, ruhig und gar nicht überlaufen. Der Monteliusvägen ist ein Fußweg auf Södermalm und bietet eine tolle Aussicht auf die Altstadt Gamla Stan und die Insel Kungsholmen mit dem Stockholmer Rathaus.

Hier muss es zu jeder Jahreszeit schön sein, aber das herbstliche, goldene Sonnenlicht hat dem Ausblick vom Monteliusvägen noch einen ganz besonderen Zauber verliehen.

Kulinarische Highlights in Stockholm

Natürlich hat die schwedische Hauptstadt auch kulinarisch einiges zu bieten. Dank IKEA sind hierzulande wohl Marabou Schokolade, Hot Dogs und Köttbullar am bekanntesten für Schweden. Aber Schweden kann noch viel mehr! Allein in Stockholm gibt es neun Sternerestaurants. Manche dieser Restaurants haben auch eine sogenannte Backficka, eine Hinterstube. Hier werden preisgünstigere Gericht im Bistrostil gereicht.

Eine schwedische Tradition aber hat uns vollends begeistert: Fika. Es lässt sich ungefähr mit dem deutschen Kaffeetrinken am Nachmittag vergleichen. In Schweden kann die Fika aber zu jeder Tageszeit stattfinden und ist eher eine Unterbrechung der Arbeit oder des Alltags, um mit Freunden oder Familie zusammenzukommen und Kaffee zu trinken.

Schwedische Fika mit Zimtschnecke
Schwedische Fika mit Zimtschnecke

Das haben wir uns nicht zwei Mal sagen lassen und diesen schwedischen Brauch gleich voll und ganz in unser Tagesprogramm integriert. Der Klassiker zum Kaffee ist die Zimtschnecke, Kanelbullar auf Schwedisch. Wir haben noch nie bessere als in Schweden gegessen. Unser Lieblingscafé während unseres kurzen Aufenthalts in Stockholm ist das Vete-Katten geworden. Es liegt sehr zentral nicht unweit des Hauptbahnhofs.

Im Vete-Katten war es oft sehr voll und ab und zu mussten wir auch mal auf einen Platz warten, aber das war es uns jedes Mal wert. Die Räume sind alle gemütlich eingerichtet und trotz der Wuseligkeit und Lautstärke, kann man sich hier sehr wohlfühlen. Die Auswahl an Törtchen und anderem Gebäck ist riesig, wir haben uns fast wie in den Pariser Patisserien gefühlt. Nur dass es in Stockholm eben mit weniger Chichi auskommt. Ihr bestellt am Tresen und nehmt eure Bestellung direkt mit zum Tisch. Beim klassischen Kaffee ist immer ein Refill inklusive. In eigentlich jedem Café findet ihr dazu recht mittig eine Station, an der es auch kostenfreies Wasser gibt, an dem ihr euch jederzeit bedienen könnt.

Natürlich gibt es aber nicht nur Süßes im Vete-Katten. Hier könnt ihr auch frühstücken und Mittag essen. Gegründet wurde das Café 1928 von Ester Nordhammar, mittlerweile ist Meisterkonditor Johan Sandelin Teihaber. Und dass dort ein Meister am Werk ist, das schmeckt man. Am Ende unserer Reise haben wir, kaum, dass wir die Silja Symphony verlassen hatten, uns auf den Weg ins Vete-Katten gemacht, um uns seine Zimtschnecken noch mit nach Hause nehmen zu können.

Neben den allseits beliebten Zimtschnecken, haben wir uns aber auch durch die anderen süßen Köstlicheiten im Vete-Katten probiert. Darunter auch die schwedische Prinzessinnentorte, Prinsesstårta, bestehend aus hellem Teig, Vanillecreme, Beerenkonfitüre und Sahne, ummantelt von grünem Marzipan.

Leckere Törtchen gibt es im Vete-Katten auch
Leckere Törtchen gibt es im Vete Katten auch

Aber auch herzhaftes können die Schweden. Immer wieder findet ihr in Stockholm kleine Imbissbuden mit den verschiedensten Hot Dogs. Besonders beliebt bei den Schweden ist die Tunnbrödsrulle mit Kartoffelpüree und Shrimpsalat. Wir haben uns aber für eine Hot Dog Variante mit Gurkensalat entschieden.

Und auch die berühmten Köttbullar haben wir gegessen. Nach einem Spaziergang durch Södermalm sind wir in das Restaurant Meatballs for the People eingekehrt. Wie der Name schon verrät, gibt es hier tatsächlich nur Fleischbällchen auf der Karte. Wir haben die klassische Version mit Kartoffelpüree, Preiselbeeren und eingelegten Gurken gegessen, aber ihr könnt hier beispielsweise auch Köttbullar aus Elchfleisch kosten.

Das Meatballs for the People in Stockholm
Das Meatballs for the People in Stockholm

Und wenn ihr euch einfach treiben lasst, dann werdet ihr sicherlich noch viele andere kulinarische Hotspots entdecken können.

Unsere Übernachtungsempfehlung für Stockholm

Die meisten von euch werden auf Kreuzfahrt wohl nur einen Tag Zeit für Stockholm haben. Dennoch ist Stockholm auch sehr gut für einen City Trip geeignet. Und solltet ihr einen solchen mal planen, dann möchten wir euch nicht unsere einzigartige Unterkunft vorenthalten.

Für unsere zwei Nächte in Stockholm haben wir uns auf dem Boot MS Monika eingebucht. Die MS Monika liegt auf der Insel Kungsholmen, nordöstlich von Gamla Stan. Dennoch waren wir nach nur wenige U-Bahn Stationen von der Innenstadt entfernt.

Das kleine Boot bietet tolles maritimes Flair und nur drei Zimmer. Wir hatten das Deluxe Doppelzimmer im Bug des Schiffes, was sehr gemütlich war. Um unsere Kabine zu betreten und zu verlassen, mussten wir jedes Mal eine steile Treppe auf- und absteigen. Da waren wir froh, dass wir unser Gepäck nicht selber runterbringen mussten. Allerdings waren wir daher auch vollkommen ungestört, denn einen anderen Zugang gibt es nicht. Zum Frühstück geht es dann einmal hoch über das Oberdeck und wieder eine Treppe hinab. Neben einer kleinen Küche und einem großen Esstisch, befinden sich hier auch die anderen Zimmer.

Das Personal ist sehr freundlich und auch nur zu euren Ankunfts- und Abreisezeiten sowie dem Frühstück da. Die Frühstückszeit besprecht ihr vorab, damit sich nicht alle Gäste gleichzeitig in den kleinen Räumlichkeiten tummeln.

Gemütliches Frühstück auf der MS Monika
Gemütliches Frühstück auf der MS Monika

Sollten wir nochmal ein paar Tage in Stockholm verbringen, würden wir jederzeit wieder die MS Monika buchen. Die Gemütlichkeit, der persönliche Service und das besondere maritime Flair auf dem über 100 Jahre alten Boot haben uns vollkommen überzeugt. Viel mehr müssen wir bestimmt nicht sagen, die Bilder sprechen für sich.

Unser Fazit zu Stockholm

Wir haben unseren Aufenthalt in Stockholm sehr genossen und möchten die Stadt gerne nochmal im Frühjahr oder Sommer kennenlernen. Die schwedische Hauptstadt ist sehr vielseitig und bietet wohl jedem Touristen etwas, das ihm gefällt.

Malerisches Gamla Stan
Malerisches Gamla Stan

Dazu kommt die skandinavische Lebensart, die entspannte Stimmung überall. Denn auch das macht die Schönheit der Stadt aus, die tolle Architektur, die Natur und die Umgebung des Wassers tun ihr Übriges.