1,4 Milliarden Dollar Schuldenstundung für Kreuzfahrtanbieter

Kreuzfahrtbranche in Civitavecchia
Kreuzfahrtschiffe in Civitavecchia

Wegen der Corona-Krise in der Kreuzfahrt hatte die Bundesregierung mit weiteren europäischen Staaten Mitte April angekündigt, Kreuzfahrtreedereien die Tilgung ihrer Kredite zur Schiffsfinanzierung zu stunden. Wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ nun auf Anfrage beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie erfahren hat, sind bisher sechs Anträge dafür eingegangen.

Dabei gehe es insgesamt um fällige Tilgungsraten in Höhe von rund 1,4 Milliarden US-Dollar. Die betroffenen Reedereien haben nun bis März 2025 Zeit, die Gelder zu zahlen. Welche Reedereien Stundungen für welche Schiffsfinanzierungen beantragt haben, ist bisher nicht bekannt.

Um Liquiditätskrisen bei den Kreuzfahrtreedereien vorzubeugen, haben sich die Regierungen in Deutschland, Frankreich, Finnland, Italien und Norwegen auf Prinzipien verständigt, wie Kreuzfahrtreedereien auf Antrag für ein Jahr die Schuldentilgung ihrer mit Hilfe staatlicher Exportkreditgarantien finanzierten Kreuzfahrtschiffe aussetzen können (Debt Holiday). So sollen auch negative Auswirkungen für die europäischen Werften und deren Zulieferer vermieden werden. Die Umsetzung dieser Maßnahme erfolgt in enger Abstimmung mit dem Bundesfinanzministerium.

Schiffsfinanzierungen für Neubauten werden in aller Regel durch staatliche Exportkreditgarantieren abgesichert. Dem Ministerium für Wirtschaft und Energie zufolge sichert Deutschland Verpflichtungen für in Deutschland gebaute Kreuzfahrtschiffe in Höhe von 25 Milliarden Euro ab.